… echt jetzt? Schon 40?

Ist das die Midlife-Crisis? Im Editorial zur Sommerausgabe von „Unser Schaufenster“ mache ich mir mal ein paar Gedanken zu meinem 40. Geburtstag.

Liebe Leserinnen und Leser,

nun ist es also passiert. Seit dem neunten Mai diesen Jahres habe ich ganz offiziell den Kreis der „Thirtysomethings“ verlassen und bin quasi von einem auf den anderen Tag vom BiVi (bis vierzig) zu einem UHU (unter hundert) mutiert. Danke daher an alle diejenigen, die mir an diesem schweren Tag beigestanden und mir diese Metamorphose somit einigermaßen erträglich gemacht haben.

Aber mal ganz ehrlich – im Grunde gab es schon vor meinem vierzigsten Geburtstag deutliche Anzeichen dafür, dass ich nun wohl auch in die viel zitierten „Jahre“ komme, und damit meine ich nicht die gelegentlichen Zipperlein und die immer zahlreicher werdenden Haar-strähnen, die man höchstens noch mit viel Wohlwollen als Altersblond bezeichnen könnte. Es sind da eher die vielen Kleinigkeiten, die mir mein Alter immer wieder zu Bewusstsein kommen lassen. Haben Sie sich zum Beispiel damals, sagen wir mal mit fünfzehn, sechzehn Jahren, Gedanken über das Wetter gemacht? Doch höchstens, wenn Sie zum Baden gehen wollten. Heute sehe ich mir die Wetterberichte an und besitze sogar einen Regenschirm. Oder Topfpflanzen. Ich kann mich nicht erinnern, in besagtem Alter jemals Pflanzen irgendwelcher Art besessen zu haben. Heute gieße und hege ich meine Topfpflanzen, und oh Wunder, sie bleiben dabei am Leben. Neulich habe ich mich sogar dabei ertappt, wie ich zur Musik im Fahrstuhl vergnügt mit dem Fuß wippte. Rückblickend betrachtet eine ziemlich erschreckende Vorstellung.

Es scheint, als würden sich mit zunehmendem Alter verschiedene Dinge einfach irgendwie verschieben. Heute stehe ich pünktlich um sechs Uhr morgens auf. Früher bin ich mehr oder weniger regelmäßig um diese Zeit ins Bett gegangen. Außerdem verbringe ich heute etwa 90 Prozent der Zeit, die ich vor dem Computer sitze, tatsächlich auch mit Arbeiten. Die Öffnungszeiten von Mc Burger sind mir ebenfalls so gar nicht mehr geläufig. Fragen Sie jedoch danach einmal meine Tochter – ohne Zögern könnte sie Ihnen antworten. Stellen wir fest: Ich bin in einem Alter, in dem Jeans und T-Shirt definitiv nicht mehr als gut angezogen gelten. Ich bekomme vom Schlafen auf dem Sofa Rückenschmerzen, und wenn ich heute eine Apotheke aufsuche, dann um Kopfschmerztabletten oder etwas gegen Sodbrennen zu besorgen, und nicht mehr wie früher Kondome oder einen Schwangerschaftstest.

Morgen wird mein Freund Burkhard 40. Ich werde ihm ein T-Shirt mit der Aufschrift „40 rockt!“ schenken. Und dazu werde ich mir vornehmen, auch ganz fest daran zu glauben. Denn im Grunde ist 40 wirklich ein tolles Alter, und ich finde, für meine 40 rocke ich noch ganz ordentlich. Reden Sie mal mit den Jungs von meiner Band „Heaven“s Gate“ darüber. Aber sprechen Sie laut und deutlich, wir sind schließlich nicht mehr die Jüngsten!

In diesem Sinne bis zur nächsten Ausgabe
Herzlichst, Ihr André R. Kohl

Details
Titel: Sommerausgabe Unser Schaufenster 2007
Autor: André R. Kohl
Kunde: Schülingkamp Productions

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